Selber Gärtnern ist der neueste Trend. Ob auf dem Balkon oder dem eigenen Garten, Tomaten wachsen neben Schnittlauch und Erdbeeren, der Pflücksalat in Grün und Rot gedeiht auch ganz prächtig daneben. Wer keinen Platz hat, sucht händeringend ein Gartengrundstück oder zu mindestens ein paar Quadratmeter in einem Hochbeet auf den Dächern der Stadt beim Urban Gardening Verein. Hier einige Anregungen, wie aus dem Traum vom eigenen Anbau Wirklichkeit wird und warum es sich im Verein noch besser gärtnert.

Gärtnern geht (fast) überall
Zu wissen, was man isst und der Spaß, selbst etwas zu schaffen, kommen beim neuen Trend des Selbergärtnerns zusammen. Gott sei Dank geht das auch schon im Kleinen auf der Fensterbank oder dem Balkon. Wichtig ist nur, die richtigen Gemüsesorten auszuwählen und gute Blumenkübel zu haben, bei denen überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Für Kräuter genügen kleinere Töpfe. Schnittlauch, Basilikum, Petersilie und Co sind sehr pflegeleicht und benötigen lediglich einen hellen Platz und ausreichend Wasser. Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Gurken oder Zucchini bevorzugen schon größere und vor allem standfeste Behälter. Häufig braucht es auch noch eine Rankhilfe. Von vielen Gemüsearten gibt es sogenannte Buschsorten, die kleinwüchsig und damit perfekt zur Pflanzung in Kübeln sind. Ein Topfgarten aus verschiedenen Kräutern, Beeren- und Gemüsesorten kann sehr dekorativ und mediterran auf dem Balkon oder einer kleinen Terrasse wirken. Neben ausreichend Wasser benötigen Pflanzen in Kübeln mehr Dünger als ihre Kollegen in großen Beeten. Eine regelmäßige Gabe von Flüssigsubstraten hat sich hierbei bewährt. Hilfreiche Tipps zum eigenen Gemüseanbau auf kleinem Raum finden sich in vielen Foren und Blogs im Internet.
Gärtnern im Verein
Wem nicht mal ein kleiner Balkon vergönnt ist, weil er mitten in der Stadt wohnt, muss auf das eigene Stückchen Grün jedoch nicht verzichten. Immer mehr Menschen möchten nämlich die Vorteile des Stadtlebens mit seiner Infrastruktur nicht missen und trotzdem gerne eigene Dinge anbauen, wie es bei einem Leben auf dem Land eher möglich wäre. Daraus entstand die Gründung von Gemeinschaftsgärten im urbanen Raum. Hier hat man nicht nur als Bewohner einer kleinen Wohnung die Möglichkeit, sein eigenes Gemüse anzubauen, sondern kann sich mit zudem noch mit Gleichgesinnten über verschiedene Anbaumethoden oder Abhilfe bei Schädlingsbefall austauschen. Im Internet lassen sich solche Angebote in der eigenen Stadt meist leicht finden. Sehr häufig werden die privaten Gärtnergruppierungen als eingetragene Vereine geführt. Wer selbst einen solchen Verein gründen möchte, braucht mindestens sieben Gründungsmitglieder. Es muss eine Gründungsversammlung abgehalten und eine Satzung verfasst werden. Des Weiteren muss man den Gartenverein ins Vereinsregister eintragen lassen und es muss ein Geschäftskonto eröffnet werden. Um den Verein für Mitglieder attraktiver zu machen, gibt es zudem die Möglichkeit, dass eine Rechtsschutzversicherung für Vereine abgeschlossen wird, sodass Personen kein finanzieller Ruin droht durch die Vereinstätigkeit.
Gartenvereine haben viele Vorteile
In einer Gemeinschaft statt nur alleine zu gärtnern hat viele positive Aspekte. Für viele steht dabei vor allem das Fachwissen im Vordergrund. In einem Obst- und Gartenbauverein oder einem urbanen Gemeinschaftsgarten gibt es zumeist eine gute Mischung aus Neulingen und schon sehr erfahrenen Mitgliedern, die zum Teil noch richtig altes Wissen haben und traditionelle Anbauarten kennen. Der Austausch mit Gartenwissen ist für viele von enormer Bedeutung. In einem solchen Verein lassen sich Experten für ganz bestimmte Themen finden. Ob es um die besten Tipps zur Bekämpfung bei Mehltau auf Gurken- oder Zucchinipflanzen oder die beste Rezeptur eines pflanzlichen Düngemittels geht, in so einer Gemeinschaft weiß irgendjemand immer Rat. Dazu kommt die Verbundenheit, die eine solche Gruppierung mit sich bringt. Regelmäßige Treffen oder Festlichkeiten stärken dieses Zugehörigkeitsgefühl noch. Vor allem in Städten, wo alles etwas anonymer zugeht als vielleicht in einem kleinen Dorf, ist das gemeinschaftliche Gärtnern im urbanen Raum nicht nur zu einer idealen Möglichkeit geworden, überhaupt ein Stück Garten zu haben, sondern gleichzeitig schnell Anschluss mit Gleichgesinnten zu finden, auch wenn man vielleicht neu in der Stadt ist. Klassisch geführte Schrebergärten-Vereine verändern sich ebenso nach und nach. Das etwas angestaubte Image von spießigen, gärtnernden Rentnern ändert sich allmählich und auch immer mehr junge Leute entdecken ihren grünen Daumen.
Fazit
Selbst sein Obst- und Gemüse anzubauen, liegt im Trend. Ob alleine für sich oder im Verein, der Wunsch nach ökologisch einwandfreier Ware wächst. Gartenvereine gewinnen zunehmend mehr Mitglieder und viele neue Gruppierungen entstehen vor allem im urbanen Raum mit der Möglichkeit von Gemeinschaftsgärten. Der Austausch von Fachwissen und das Gemeinschaftsgefühl sind weitere Gründe für die steigenden Vereins- und Mitgliederzahlen.
Bildnachweis:
- Schrebergarten: Assy